Da Capo

Wie alles begann ...

Ich will Gastronom werden ...

Mit der Vorstellung eines Tages mein eigener Chef zu sein, entschloss ich mich 1989 mein erstes Bistro, das "MMchen", in der List zu eröffnen. Ich war richtig stolz, meine erste eigene Gastronomie zu betreiben. Zu diesem Zeitpunkt war ich natürlich noch unerfahren und musste mir so einiges Aneignen und das große Lehrbuch "Wie führe ich eine Gastronomie", wurde für mich eröffnet. Leider musste ich nach knapp einem Jahr mein geliebtes "MMchen" wieder schliessen, weil ich es nicht dorthin entwickeln konnte wohin ich wollte. Somit habe ich 1990 das "MMchen" verkauft.

Ich musste meine Fehler analysieren, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Also beschloss ich im "Da Lello" bei meinem Freund Gualtiero Ruggeri genannt "Lello" als Servicekraft anzufangen und mir meine Sporen zu verdienen. In den nächsten vier Jahren habe ich mir angesehen, wie ein Restaurant betrieben wird und habe mir jeden Tag (naja fast jeden Tag) Notizen in mein kleines Heft gemacht, was mir später noch sehr weiterhelfen sollte. Im Jahr 1994 stellte ich für mich fest, dass ich den nächsten Schritt machen muss, wenn ich mein eigenes Restaurant einmal besitzen möchte. Doch wie könnte dieser Schritt aussehen ?

Anscheinend bin ich wohl damals einem guten Stammgast im dem "Da Lello" aufgefallen und dieser Gast konnte wohl auch ganz gut meine Frage nach dem nächsten Schritt beantworten, also beschloss ich kurzerhand ihm zu folgen.

Immer noch kein Gastronom ...

Meine Ausbildung zum Gastronom sollte immer noch nicht abgeschlossen sein. Ich habe bei der Firma Legro - die damals meinem heutigen Freund Giorgio Pellis gehörte - angefangen zu arbeiten. Die nächsten vier Jahre gehören heute rückblickend mit zu meinen intensivsten Jahren.

Die Arbeit war anstrengend und sehr fordernd, denn ich wurde nach Umsatz bezahlt.  Ich war begeistert von diesem Job und hatte allen Ernstes auch für ein knappes Jahr mein Ziel Gastronom zu werden aus den Augen verloren, weil es einfach zu gut für mich lief. Bei der Firma Legro, ein Importeur für italienische Lebensmittel, war ich dann als Handelsvertreter in Hannover und später auch in Bremen unterwegs. Im nach Hinein muss ich sagen, mir hätte nichts Besseres passieren können. Das Wissen aus meiner Zeit als Servicekraft bei "Da Lello" hatte ich ja bereits mühevoll in meinem Heft zusammengetragen und nun bekomme ich auch noch eine bezahlte "Kaufmännische Ausbildung"  - manchmal läuft es im Leben halt perfekt. 

Im Laufe der nächsten 12 Monate lernte ich schnell alle Produkte, die wir im Sortiment hatten kennen und kannte somit auch alle Preise vom Einkauf bzw. Verkauf - eine Erfahrung die mir später sehr weiterhelfen wird. Der Umgang mit all den italienischen Produkten und die Besuche bei meinen Kunden, weckte in mir wieder die Sehnsucht nach einem eigenen Restaurant.

Nach knapp vier Jahren bei der Firma Legro fühlte ich mich nun endlich reif genug, um mein eigenes Restaurant zu gründen. Nun hatte ich die gesammelte Erfahrung als Servicekraft aus der Gastronomie und obendrein die tolle und sehr lehrreiche Zeit bei Legro, in der ich die nötigen Einblicke in Einkauf und Verkauf von Produkte bekommen habe.

Ich bin Gastronom...

und endlich fühlte ich mich frei. Wir schreiben das Jahr 1997 und ich gründete das "AMICI MIEI" - mein eigenes Restaurant. Knapp zehn Jahre nachdem ich mein geliebtes "MMchen" schliessen musste und mehreren Zwischenstationen war ich am Ziel meiner Träume angelangt. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht nur eine Möglichkeit zwischendurch abzubiegen und mein Restaurant nur als Traum weiterzuleben, aber ich wollte nicht nur Gastronom werden ich wollte es auch leben ...

Mit meinem Freund Duccio Ducci ein Designer und Innenarchitekt aus Italien, den ich während meiner Zeit bei Legro kennengelernt hatte, begann ich nun mein Konzept zu erstellen und anschliessend auch umzusetzen. Duccio hat mich mit seinen Ideen so sehr fasziniert, dass heute noch Bilder von ihm  im AMICI MIEI zu sehen sind.  Schon damals waren Farben und Beleuchtung für mich sehr wichtig. Die Einrichtung aus Kirschholz kombiniert mit lachsfarbene Wänden in Schwammtechnik prägten damals das AMICI MIEI und machten es zu einem stilvollen Restaurant.

Nach weiteren 13 Jahren hatte sich das AMICI MIEI zu einer festen Adresse in Hannover und Umgebung entwickelt. Es war an der Zeit meinem Restaurant ein neues Gesicht zu geben, also beschloss ich, einen Umbau vorzunehmen. Daraufhin wurde das Restaurant komplett entkernt - inklusive Küche. Der Umbau dauerte ganze 12 Wochen und lief nicht immer perfekt, aber am Ende bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden gewesen, denn ich konnte all meine Ideen verwirklichen, die ich in den vergangenen Jahren auf meinen Urlaubsreisen gesammelt hatte. Das heutige AMICI MIEI wird  demnach durch warme Töne, was sich in der Einrichtung im balinesischem Stil und sandsteinenden Wänden widerspiegelt sehr geprägt.

An dieser Stelle möchte ich speziell meiner Familie meinen Dank aussprechen, da sie mich immer mit Kraft und Tat unterstützt hat. Einen ganz besonderen Dank geht an meine geliebte Mutter Francesca Manoli, die mich fast täglich - bis zu ihrem Tod im September 2016 - im Restaurant begleitet und unterstützt hat. 

Herzlichst Euer,

Maurizio

Der Name und die Hieroglyphen

Viele fragen sich bestimmt, warum heisst das Restaurant so wie es heisst und was bedeuten eigentlich diese Zeichen ? Auch das hat alles einen Grund.

Es war das Jahr 1994 oder 1995, wo Deutschland noch mit echten Tennisgrößen wie Steffi Graf und Boris Becker weltweit im Tennis vertreten war - Deutschland im Tennisfieber, was für eine verrückte Zeit. Und genau in dieser Zeit, hatte ich mal irgendwann einen Bericht über Steffi Graf im Fernsehen gesehen, in dem  auch über ihr Lieblingsrestaurant in New York berichtet wurde. Einmal dürft ihr nun raten, wie dieses Restaurant wohl hieß - ganz genau es hieß "AMICI MIEI". An diesem Abend stand für mich fest, dass auch mein Restaurant "AMICI MIEI" heissen soll -  was für ein passender Name: "Meine Freunde"

Die Zeichen im Logo vom AMICI MIEI stammen aus Ägypten und sind Hieroglyphen, also aus einer Zeit wo man sich nur mit Zeichen verständigt hat. Diese Zeichen im Logo stehen eng zu unserem Namen und sind Zeichen, die man damals in Verbindung mit Freundschaft verwendet hat.